Unterlidrekonstruktion (< 50%)
MARKUS J. PFEIFFER
Einleitung
Die häufigsten tumorbedingten Defekte werden durch das noduläre Basalzellkarzinom oder Basaliom am Unterlid verursacht und betreffen <50% der Lidkante. Defekte mit < 40 % lassen sich durch horizontale Verschiebung der Lidreste mit Kantholyse decken. Bei größeren Tumoren müssen die Lamellen separat durch vertikale Transposition rekonstruiert werden. (Siehe Unterlidrekonstruktion >50%).
Abstract
The most frequent defects of the lower lid arise from malignant tumors and occupy less than 50% of the lower lid. The most common tumor of the lower lid is the basal cell carcinoma (epitelioma basocelular nodular). If this tumor enlarges up to more than 50% ( Reconstrucción p. inferior >50%) it might have been misdiagnosed anteriorly as a benign lesion or have recurred after an imcomplete excision. If the resection leaves a defect of 10mm out the 30mm of the lower lid margin, it will always be possible to use the two thirds of the remaining lid to close the defect. If the defect is a little larger than one third, it also can be closed directly, if there is enough eyelid laxity. If the defect occupies more than 40% of the lid, it will be necessary to reconstruct separately the anterior and the posterior lamela.
Rekonstruktion mit horizontaler Verschiebung der Lidreste
Die Inzisionen der Lidkante erfolgen 3mm ausserhalb der makroskopischen Tumorgrenzen rechtwinklig in den Tarsus, um die Reste des intakten Lides zu einer geraden Kontur der Lidkante vereinigen zu können.
Ein Defekt von bis zu 1/3 kann durch Verschiebung der Lidreste verschlossen werden. |
Bei größeren Defekten (40-50%) kann das Unterlid im lateralen Lidwinkel vom Lidband getrennt werden (Kantholyse). Dadurch entsteht ein kleiner unauffälliger Defekt im lateralen Winkel- |
Der Unterliddefekt beträgt 35%. Wegen der Muskelspannung in den Lidresten erscheint er wesentlich größer. |
Nach Durchtrennung des seitlichen Lidbändchens lässt sich der Lidrest gut verschieben. |
Defekt des inneren Drittels am linken Unterlid mit Verlust des unteren Tränenkanälchens. Zwei Drittel des Lides bleiben erhalten. |
Nach der Operation: die erhaltenen zwei Drittel des Unterlides reichen aus, um sich in den Defekt verschieben zu lassen. Im inneren Winkel wurde das Lid an der Wand der Augenhöhle verankert. |
Defekte zwischen 40% und 50% : Vertikale Transposition
Bei Defekten zwischen 40% und 50% ist ein direkter Verschluss nur bei hochgradiger Erschlaffung des Restlides möglich, während dies bei Defekten ab 50% unmöglich ist. Beide Lidlamellen werden separat wiederhergestellt. Meist lässt sich der verbliebene Rest der hinteren Schicht nach oben bis in das Niveau der neuen Lidante verschieben und mit dem Restlid vereinen. Dadurch schaftt man eine vaskularisierte Basis für die vordere Schicht. Diese wird darüber durch Muskelverschiebung und Hautersatz wiederhergestellt.
Unterliddefekt von 45%. Wegen der Muskelspannung im Restlid erscheint der Defekt größer. |
Lappenförmige Präparation und Hebung der hinteren Lidlamelle (Bindehaut mit Retraktorenschicht). Diese wird im Niveau des Lidrandes am Restlid fixiert. Ein Orbikularismuskelstreifen wird danach nach oben verschoben und dient als Grundlage für die Hauttransplantation. |
Ergebnis 1 Monat nach der Operation |